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Bed and Breakfast. Warum sind Blühflächen in Agrarlandschaften für Insekten wichtig?

Sie sind Trittsteine für den Wechsel der Insekten von Habitat zu Habitat.
Auch wenn nichts anderes blüht, liefern sie Nahrung für unterschiedliche Geschmäcker.

Wie geeignet bzw. vernetzt sind Habitate für Insekten in der Landschaft?

Landschaften werden sehr unterschiedlich von Insektengruppen bzw. Insektenarten wahrgenommen. Was ein nahrhaftes Buffet oder ein geeignetes Nisthabitat darstellt, ist z. B. etwas ganz anderes für Hummeln als für Laufkäfer. Und ob ein Landschaftselement wie eine Hecke eher eine Barriere oder einen Korridor für den Wechsel zwischen Habitatflächen darstellt, hängt von Arteigenschaften wie der Mobilität der Insekten ab.

Was sagt uns die Modellierung artengruppenspezifischer Habitateignung und Konnektivität?

Wie sich Veränderungen in der Landschaft auf die Habitateignung für Insektengruppen, die Heterogenität der Landschaft und ihre artspezifische Verbundenheit (Konnektivität) auswirken, möchten wir unter anderem anhand von Modellierungen abschätzen.
Im Projekt FInAL nutzen wir die Zusammensetzung (Komposition) der Landschaft und die Lage einzelner Landschaftselemente (Konfiguration der Biotop- und Nutzungsstrukturen) für die Analyse und Modellierung der Konnektivität und Habitateignung für multiple Zielartengruppen.

Wo würden Sie ein geeignetes Habitat für Laufkäfer anlegen, um die Landschaft für diese Nützlinge zu vernetzen?

Anhand der Kartendarstellungen kann man zum einen nachvollziehen, wie Insektengruppen eine Agrarlandschaft wie unsere Landschaftslabore wahrnehmen. Zum anderen kann man das Ergebnis nutzen, um eine günstige Verortung insektenfördernder Maßnahmen zu lokalisieren.

Hier ein Modellierungsbeispiel für epigäische Arten wie z. B. Laufkäfer, die in halbnatürlichen Lebensräumen wie Grünland, Rainen, Hecken und Gehölzen ihren Hauptlebensraum haben und Äcker eher meiden:
Die erste Karte zeigt den Raumwiderstand für diese Arten an (Bild links), wobei ein Landschaftsbereich mit hohem Zahlenwert sozusagen schwerer zu überwinden ist als ein Hindernis mit geringem Zahlenwert. Im Vergleich ist die Konnektivität, hier dargestellt als Stromfluss (Bild rechts), für diese Arten dort am höchsten, wo die Insekten leichter vorwärts kommen.

Wo würden Sie also ein geeignetes Habitat für Laufkäfer anlegen, um diese Landschaft für diese Nützlinge zu vernetzen?

Anregungen zur Auswahl von Fördermöglichkeiten und entsprechenden Maßnahmen finden Sie in den Insektengruppensteckbriefen mit Artbeispielen, u. a. zu Laufkäfern, und den Maßnahmenbeschreibungen z. B. zu Beetle Banks auf den Internetseiten unseres Projekts. Und wie man Blühflächen oder Nützlingsblühstreifen anlegt, welche Auswirkungen sie auf Insekten lokal und im Landschaftskontext haben, beschreiben wir dort natürlich auch.

Wenns ein bißchen mehr sein darf, schauen Sie sich die Zu- bzw. Abnahme von Insekten und Spinnen im Mais-Untersaaten-Beispiel an.

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