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Leitbilder

Unklare, wechselnde und regional nicht untersetzte Ansprüche des Biodiversitätsschutzes u.a. gegenüber der Landwirtschaft sind ein Hauptproblem für die mangelnde Wirksamkeit von Fördermaßnahmen. Eine klar definierte Konzeptionierung der Ziele in der Form von Leitbildern ist daher ein erster notwendiger Schritt, um das übergeordnete Ziel der Insektenförderung in Agrarlandschaften zu konkretisieren.

Leitbilder sind klar definierte Zielkonzeptionen der Landschaftsentwicklung unterschiedlicher Konkretisierungsgrade, die zukünftigem Handeln eine Orientierung geben und gesellschaftliche sowie fachliche Prozesse steuern sollen. Im Sinne eines Co-designs sollten bei der Entwicklung von Leitbildern die Ziele und Interessen der Stakeholder unterschiedlicher Akteursgruppen einbezogen werden, um akzeptierte Lösungen für die angestrebte Transformation der vorliegenden Agrarlandschaft in eine die Insekten wieder stärker fördernde Agrarlandschaft zu erreichen.

Diese Leitbildentwicklung wird in dem Modell- und Demonstrationsvorhaben FInAL schrittweise, systematisch und integriert erfolgen. Wesentlich ist zunächst die Definition von agrarlandschaftsrelevanten Zielorganismen und auch die Zusammenstellung der Faktoren, die zu ihrem Rückgang beitragen können, um genau diese Faktoren, vor allem mit Änderungen in den Agrarsystemen, wieder im Sinne einer Insektenförderung gestalten zu können.

Landschaften unterscheiden sich in ihren Standortbedingungen, ihrer Nutzung sowie der Ausstattung der Landschaften mit seminatürlichen Lebensräumen und Kleinstrukturen. Dadurch variieren auch die Vorkommen der Insekten(gruppen) regional. Dies gilt es, bei der Leitbilddiskussion in den Untersuchungsregionen zu berücksichtigen. Darauf aufbauend können Ansatzpunkte für eine wirksame Einflussnahme identifiziert werden. Die Festlegung der Leitbilder erfolgt partizipativ zusammen mit den regionalen Akteuren. Dies erfolgt in Gruppendiskussionen mit allen relevanten Akteuren aus Wissenschaft und landwirtschaftlicher Praxis. Solch ein Co-design-Prozess dient dazu, verschiedene Interessen und Belange einzubeziehen sowie praxistaugliche und akzeptierte Leitbilder zu entwickeln.

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